unanimous consent

Remmidemmi in der Spielhölle (The Game Show)

Titel
Remmidemmi in der Spielhölle (The Game Show)
Datum
5. Februar 2023 - 11. März 2023

Eröffnung: 04. Februar 2023, 17-21 Uhr

Beschreibung
  1. e4 c5 2. Nf3 e6 3. d4 cxd4 4. Nxd4 a6 5. Nc3 Nc6 6. Be3 Nf6 7. Bd3 d5 8. exd5 exd5 9. O-O Bd6 10. Nxc6 bxc6 11. Bd4 O-O 12. Qf3 Be6 13. Rfe1 c5 14. Bxf6 Qxf6 15. Qxf6 gxf6 16. Rad1 Rfd8 17. Be2 Rab8 18. b3 c4 19. Nxd5 Bxd5 20. Rxd5 Bxh2+ 21. Kxh2 Rxd5 22. Bxc4 Rd2 23. Bxa6 Rxc2 24. Re2 Rxe2 25. Bxe2 Rd8 26. a4 Rd2 27. Bc4 Ra2 28. Kg3 Kf8 29. Kf3 Ke7 30. g4 f5 31. gxf5 f6 32. Bg8 h6 33. Kg3 Kd6 34. Kf3 Ra1 35. Kg2 Ke5 36. Be6 Kf4 37. Bd7 Rb1 38. Be6 Rb2 39. Bc4 Ra2 40. Be6 h5 41. Bd7 0:1

1972 gewann der US-Amerikaner Bobby Fischer den „Match des Jahrhunderts“ gegen den Sowjet Boris Spasski und wurde Weltmeister. Für viele ein Sinnbild: die NATO besiegte den Warschauer Pakt.

  1. e4 e5 2. Nf3 Nc6 3. Bb5 a6 4. Ba4 Nf6 5. Qe2 b5 6. Bb3 Be7 7. c3 0-0 8. 0-0 d5 9. exd5 Nxd5 10. Nxe5 Nf4 11. Qe4 Nxe5 12. Qxa8 Qd3 13. Bd1 Bh3 Qxa6 Bxg2 15. Re1 Qf3 0:1

HAL 9000 gewinnt mit Schwarz gegen Dr. Frank Poole im Film 2001: Odyssee im Weltraum. —

  1. e4 c5 2. c3 d5 3. exd5 Qxd5 4. d4 Nf6 5. Nf3 Bg4 6. Be2 e6 7. h3 Bh5 8. 0-0 Nc6 9. Be3 cxd4 10. cxd4 Bb4 a3 Ba5 12. Nc3 Qd6 13. Nb5 Qe7 14. Ne5 Bxe2 15. Qxe2 0-0 16. Rac1 Rac8 17. Bg5 Bb6 18. Bxf6 gxf6 Nc4 Rfd8
  2. Nxb6 axb6 21. Rfd1 f5 22. Qe3 Qf6 23. d5 Rxd5 24. Rxd5 exd5 25. b3 Kh8 26. Qxb6 Rg8 27. Qc5 d4 28. Nd6 f4 29. Nxb7 Ne5 30. Qd5 f3 31. g3 Nd3 32. Rc7 Re8 33. Nd6 Re1 34. Kh2 Nxf2 35. Nxf7 Kg7 36. Ng5 Kh6 37. Rxh7 1:0

Der von IBM entwickelte Computer Deep Blue besiegt am 10. Februar 1996 mit Weiss den amtierenden Schachwelt- meister Garri Kasparow in der ersten Wettkampfpartie.

Ich für meinen Teil kann aus der Notation nichts herauslesen. Ich habe keine Ahnung, was da passiert ist. Ich kenne die Regeln nur ansatzweise und kann die tiefere Bedeutung – wenn es denn eine gibt – unmöglich erfassen. Was ich schon gar nicht kann, ist es, anhand der Notation erkennen, was das alles bedeuten könnte.

Das Spiel des Lebens, Monopoly, Yatzy oder Stichspiele werden da für mich etwas nachvollziehbarer dokumentiert. Ihnen wird aber auch nicht so viel Bedeutung zugemessen. Weshalb weiss ich nicht.

Als Kinder wird mit uns gespielt. Nicht nur im Sinne des fantastischen Spiels oder des Übens von Taktilität, sondern Spiele mit Regeln, Bedingungen, Stellvertretungen, eigener Sprache und eigenen Begriffen. Wir führen mit unseren Händen Figuren durch fantastische Welten, mit Regeln, die unserer Realität nicht entsprechen. Wir halten Resultate fest, um Sieg oder Niederlage zu dokumentieren. Bei Monopoly halten wir stets unseren Kontostand in Händen.

Die Siedler vergegenwärtigen uns direkt, wie sich unser Umgang mit Ressourcen auswirkt. Bridge, Jass oder Skat verlangen es von uns, in Kooperation mit eine:r Partner:in möglichst viele Punkte niederzuschreiben.

Die Regeln des Lebens, der Realität, werden nicht niedergeschrieben und verändern sich stetig. Meine Resultate kann ich in keine vorgefertigten Tabellen einfügen. Meine Fähigkeit zu handeln scheint oft eingeschränkt: ich komme mit meinen Händen nicht bis ans Brett. Während ich mich aber über das Spielfeld bücke, mit den Fingern nach meiner Stellvertretung greifend, sehe ich ein Spiegelbild meiner Selbst und der Welt, in der ich mich so ungeschickt bewege.

Vielleicht ist es am besten, wenn ich ein paar Zahlen aufschreibe. Vielleicht wird irgendwer, irgendwann, darin einen tieferen Sinn erkennen.

Partizipierende
  • Kurator:in:
  • unanimous consent
  • Künstler:in:
  • Philip Ullrich
Adresse
Elias-Canetti-Strasse, 8050 Zürich, Schweiz
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